![]() 24.09.2003 | Axel Lindemann Von Herz zu Herz - Brothers of Mercy in ConcertDas leise Flüstern, wie vor Konzertbeginn üblich, verstummte augenblicklich, als vom Eingang her sakrale, getragene Töne erklangen. Frithjof, der Pianist schritt bedächtig durch den Mittelgang nach vorne, gefolgt von Mike, der mit beinahe gregorianischen Klängen das Ohr des Zuhörers verwirrte – denn er spielte sie auf einem Sopransaxophon!Das Konzert „Kirchenlied im Wandel – Let the spirit swing!“ in der neuapostolischen Kirche WHV-Nord begann auf eine atypische, aber dennoch harmonische Weise. Die Kirche war zu der Gemeinschaftsdarbietung von den Brothers of Mercy und dem Kammerchor Wilhelmshaven am Freitag, den 19.09.2003 prall gefüllt. ![]() Die Finger von Frithjof, nun wahrlich keine Klavierhände, schwebten in einer unbeschreiblichen Leichtigkeit über den schwarzen Flügel, der von einer getragenen Weise zu immer lebendigeren Melodien kam und eine stille Vergnügtheit postitulierte. Der Zuhörer, egal in welcher Stimmung er sich vor dem Konzert befunden hatte, wurde abgeholt - direkt vom Platz! In den einleitenden Worten, den Wandel der Kirchenmusik über die Jahrtausende darstellend, gab der Leiter des Kammerchores - Gerrit Junge zu, dass nicht jedem alle Musikstile gefallen. Aber er bat darum, den Geist der Lieder zu erforschen, mehr die Inhalte als die Form der Darbietung zu betrachten und sich damit zu verbinden. ![]() Die Brüder entnahmen ihrem Repertoire die deutschen Lieder (auf ihren CDs tragen ihre Variationen englische Namen) „Wenn du in des Lebens Stürmen bist verzagt“, „Die Liebe ist viel stärker als der Tod“ und „Kennst du den Freund“ uvm. und schafften durch diese tief in das Herz gehenden Lieder, die von intensiven Gefühlen und Zuständen handeln, den Funken in den Zuhörern zu zünden und die Zuneigung dieser mit jedem vorgetragenen Stück zu steigern. Der Kammerchor WHV bat dazu einen wahren Kontrapunkt. Exzellent vorgetragene Inhalte wirkten durch die Dynamik und der Einheitlichkeit des recht jugendlichen Chores. Den Absoluten Höhepunkt des Konzertes bot der gemeinsame Schluss-Song „What a Friend we have in Jesus“ – „Welch ein Freund ist unser Jesus“, das Frithjof und Mike alleine begannen, der Kammerchor stimmte nach einem Vers ein und führte nach einer weiteren Strophe a cappella in Variationen aus. Als der letzte Ton verklang, sang überraschenderweise Frithjof ohne Mikrophon saalfüllend die letzte Strophe - sich selber am Flügel begleitend! ![]() ... und sie erhoben das Lied „Farewell“ – „Leb wohl“, welches normalerweise bei Begräbnissen gesungen wird als Abschiedshymne und Ohrwurm zur Ehre Gottes in den Himmel der Wilhelmshavener Kirche und veränderten die vorher begeisterte und freudige Stimmung in eine Atmosphäre, die der Bezirskevangelist Kallweit (WHV) vor dem Schlussgebet in Worte zu fassen versuchte: "Es hat wohl jeder einen Gedanken in die Ewigkeit, zu Verwandten, Bekannten oder Freunden, die schon gestorben sind, geschickt." Ich glaube, ich schreibe nicht zu viel, wenn ich sage: "Brothers of Mercy - die Zauberer der Seelenstimmungen - sind uns im Apostelbereich Bremen immer wieder Herzlich Willkommen!" © 2003 NAK Bremen mittendrin - mit ZABonline - connecting sheep Adresse: www.ZABonline.de |